Darüber spricht man nicht

einlauf
05 Apr

Zum Glück hat der Bestseller „Darm mit Charme“ mit dem einleitenden Satz „…wie geht eigentlich kacken…“ das Thema salonfähig gemacht und mehr Menschen dazu gebracht, Verdauungsprobleme, Blähungen, Verstopfungen und Co. nicht nur mit ihrem Gastroenterologen zu besprechen. Du selbst kannst anfangen, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Einige jahrtausendalte Kulturen praktizieren, womit sich die Schulmedizin seit Langem schwertut. Im Darm steckt das Immunsystem des menschlichen Körpers.

darm

Ein gesunder Darm zeugt also von einem gesunden Immunsystem. Im Umkehrschluss bedeutet das, arbeitet dein Immunsystem schlecht und du bist häufig krank, erkältet, hast eine schlechte Wundheilung, einen Blähbauch, Stoffwechselstörungen/ Anabolismus, Lebensmittelunverträglichkeiten & Co., könnte mit einer Darmsanierung Abhilfe geschaffen werden. Hierfür kommen die unterschiedlichsten Methoden zum Einsatz, wie:

Die, wie ich glaube älteste und zugleich auch kostengünstigste Methode ist der klassische Einlauf. Diejenigen Frauen, die schon ein Kind zur Welt gebracht haben, wurden damit eventuell schon mal konfrontiert.

Warum überhaupt einen Einlauf machen?

Nur ein leeres Gefäß kann man neu befüllen.

Oft werden Einläufe in Kombination mit Fasten als Neustart für eine bessere Ernährung genutzt. Das ​kann helfen, Lebensmittelsüchte zu reduzieren, die Körperzellen zu verjüngen, Zivilisationskrankheiten vorzubeugen, es verbessert die Stimmung, es kann bei Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Rheuma, Arthrose unterstützend helfen, u. v. m.

Wie funktioniert ein Einlauf?

Ist eigentlich keine Raketenwissenschaft; Irrigator (so heißt das Gefäß) mit ca. 1 l lauwarmen Wasser befüllen, dann in eine bequeme Position in die linke Seitenlage legen, den Schlauch in den Auspuff, Hahn aufdrehen, Wasser marsch und laufen lassen… Wenn der Behälter vollständig entleert ist, Schließmuskel kontrollieren und so lange wie möglich im Körper behalten. Manch einer macht noch diverse Übungen, Positionswechsel von links in die Kerze nach rechts in den Hund (is ne Yogaübung), wieder in die linke Position und so weiter und so fort… und spülen das Wasser durch den Darm wie in der Waschmaschine 😉 … Muss jedoch nicht zwingend sein!

Vorsicht

Durch den Einlauf werden dem Körper unter Umständen Wasser und Mineralien entzogen, was den körpereigenen Haushalt massiv stören kann. Zudem kann es auch ein Verletzungsrisiko beim Einführen des Plastikrohrs geben, nämlich, wenn der Klister, der in den Auspuff kommt, zu trocken ist! Hilfreich dabei ist ein körperfreundliches Fett wie z. B. Kokosöl. Bitte keine Vaseline, wegen der Erdölbasis, benutzen!!

Da eine Darmspülung immer eine Reizwirkung auf die Darmaktivität und Darmschleimhaut hat, sollte man auch bei bestimmten Vorerkrankungen und Symptomen besser keine Einläufe durchführen.

Buchtipps

Klingt das interessant? Planst du eine Umstellung deiner Ernährung? Wenn du Hilfe benötigst, helfe ich dir gerne.

Ist Bio Quatsch?

bio lebensmitteln
01 Mrz

Wenn man in gemütlicher Runde dieses Thema anschneidet, kann es schon mal zu hitzigen Diskussionen kommen. Sind Bio-Lebensmittel gesünder, umweltfreundlicher und sogar leckerer als konventionell erzeugte Lebensmittel? Reicht es Obst und Gemüse zu schälen? Sind die vielen bunten Bio-Siegel nur Geldschneiderei und was für Öko Freaks?

Dazu schauen wir uns kurz an, was bio eigentlich bedeutet, welche Siegel es gibt, wie die Preisunterschiede aussehen, wie es mit der Thema Nachhaltigkeit aussieht und ob bio wirklich gesünder ist.

Was bedeutet Bio eigentlich?

Die Mindestanforderungen an Bio-Lebensmittel legt die EU in der sogenannten EG-Öko-Verordnung fest. Darin enthalten sind unter anderem folgende Punkte:

  • Beim Anbau von Bio-Lebensmitteln dürfen keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger eingesetzt werden.
  • Es darf keine Gentechnik verwendet werden.
  • Es darf eine geringere maximale Anzahl an Tieren pro Hektar gehalten werden. Tiere dürfen nur biologisches Futter bekommen und Antibiotika dürfen nur zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden.
  • Für die Herstellung von verarbeiteten Bio-Lebensmitteln sind nur etwa 50 Zusatzstoffe zugelassen (bei konventionellen Lebensmitteln sind es mehr als 300). Zu den „verbotenen“ Zusatzstoffen zählen zum Beispiel Süßstoffe, künstliche Farbstoffe, Stabilisatoren, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker.
  • In verarbeiteten Bio-Lebensmitteln müssen nur 95 % der Zutaten bio sein.

Was ist erlaubt?

Es gibt inzwischen sehr viele Bio Siegel und jedes hat andere Kriterien. Das Bio Siegel der EU setzt den geringsten bio-Standard – Demeter hat den höchsten Bio-Standard. Was man trotz aller Siegel nicht vergessen sollte – eine Zertifizierung kostet Geld und es gibt auch Bauern, die biologisch produzieren ohne ein Siegel zu haben.

Diese Übersicht der Uni Passau mit den wichtigsten Bio-Siegeln fand ich sehr hilfreich für einen schnellen Überblick.

Kriterien/ ErzeugerkonventionellEU-BioNaturlandBiolandDemeter
Anzahl von erlaubten Lebensmittelzusatzstoffen30047222313
Einsatz von Gentechnikerlaubtbis zu 5 %neinneinnein
Bio Futterkeine Vorschrift95 %100 %100 %100 %
max. Hennen pro Gebäudekeine Beschränkung20.00012.0006.0003.000
Legehennen pro qm106664,4
Schweine pro hakeine Beschränkung14101010
Enthornung von Rindernerlaubt, ohne Betäubungerlaubtnicht empfohlenzulässig im Ausnahmefallnicht erlaubt
pestizide

Ist Bio gesünder?

Nur weil man zu Süßigkeiten mit Bio-Siegel isst, ernährt man sich noch lange nicht gesund. Es kommt natürlich auf die Produkte an, die man konsumiert. Frisches Obst und Gemüse oder doch Fertigprodukte?

Ein konventioneller Apfel hat natürlich den gleichen Gehalt an Vitamin C wie ein Bio-Apfel. Was man sich bei Bio-Lebensmitteln spart sind etliche Lebensmittelzusatzstoffe in Fertigprodukten und die Rückstände von Pestiziden, die teilweise in Verdacht stehen Krebs auszulösen.

Eine Ernährung ohne diese Stoffe zahlt sich also eher über die Jahre aus. Gleichzeitig dankt es einem die Natur, deren Bio- Diversität nicht zerstört wird und auch unser Trinkwasser hat so eine bessere Qualität.

Alles eine Kostenfrage?

Können sich Familien Obst und Gemüse ohne Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Fleisch ohne Rückstände von Antibiotika leisten? Hier lohnt sich tatsächlich Preise zu vergleichen, denn bio ist nicht unbedingt immer teurer als konventionelles Essen. Es gibt definitiv einen großen Preisunterschied von den günsigsten konventionellen Discounterwaren zu den 100 % regionalen Bioprodukten aus dem Bioladen.

chicken

Da bei den billigen Produkten, kaum auf Umweltschutz und Tierwohl geachtet wird, kann man 1kg Hähnchen schon für 2€ kaufen. Die tatsächlichen Kosten spiegelt der Preis wohl kaum wieder. Mein Tipp, einfach seltener Fleisch konsumieren, dafür bewusster mit einem Preis, der Futter, artgerechte Haltung, Aufzucht und Schlachtung wirklich wiederspiegelt. Denn in Bio-Qualität kosten Hähnchenschenkel mindestens das fünffache.

Wer im Supermarkt Markenprodukte kauft, die auch öfter ein EU-bio-Siegel besitzen, der sollte mal ein adäquates Bioprodukt aus dem Bioladen testen. Hier sind die Preisunterschiede nicht so groß – dafür aber die Qualität, je nach Siegel. Die teure Werbung der Markenprodukte ist nämlich im Preis eingerechnet 😉

Bei Obst, Gemüse und Schokolade sind die Preisunterschiede deutlich geringer. Wenn man sich also nciht den kompletten Einkauf in bio-Qualität leisten kann, dann zumindest für diese Produkte. Bei Kartoffeln und Co. spart man sich dann sogar das Schälen und hat mehr davon.

Ich selbst kaufe ausschließlich Bio-Lebensmittel, am liebsten vom Bauern um die Ecke. Und selbst wenn das Geld nicht so locker ist, spare ich als letztes an der Qualität meiner Lebensmittel.

Wenn du Interesse bekommen hast und noch mehr über Ernährung lernen möchstest oder deine Ernährung umstellen möchtest, helfe ich dir gerne dabei.

Nahrungsmittel sind nicht gleich Lebensmittel

blog-food
08 Feb

Wusstest du, dass es einen Unterschied zwischen Lebensmitteln und Nahrungsmitteln gibt? Auch wenn es hier um die wissenschaftliche Definition beider Begriffe geht, hat der Artikel nicht den Anspruch dir unnützes Wissen mitzugeben. Vielmehr soll dir die Unterscheidung helfen, deine aktuelle Ernährung zu reflektieren und deine Ziele vielleicht leichter und schneller zu erreichen.

Die Lehre zum Unterschied zwischen Lebensmitteln und Nahrungsmitteln geht auf den deutschen Bakteriologen und Hygieniker Prof. Werner Kollath zurück, der 1892 – 1970 lebte und als Pionier der Vollwerternährung gilt.

Nach Kollath enthielten nur möglichst unbehandelte Lebensmittel genügend essentielle Inhaltsstoffe, um keine Mangelernährung zu erleiden, die zu chronischen Erkrankungen führen. Kollath unterteilte die Nahrung in zwei Gruppen: die „Lebensmittel“ und die „Nahrungsmittel“ mit jeweils drei „Wertgruppen“

Lebensmittel sind entweder

  • unverändert
  • mechanisch verändert
  • enzymatisch verändert (fermentiert)

Nahrungsmittel sind entweder

  • erhitzt
  • konserviert
  • präpariert 

Was sind Lebensmittel und was Nahrungsmittel?

fruit

Lebensmittel

Frisches Obst, Frisches Gemüse, Getreide, Ölfrüchte, Hülsenfrüchte, Honig, rohe Eier, Rohmilch, Gärsäfte, Gärgemüse (Sauerkraut), Gewürze, Quellwasser

gebäck

Nahrungsmittel

Brot, Gebäck, Zucker, verarbeitete Öle, Marmeladen, gekochte Früchte und Gemüse, Konserven, Fertigprodukte, Süßigkeiten

Pflanzliche Nahrung wird von Kollath grundsätzlich höher bewertet als tierische, Rohkost höher als verarbeitete Nahrung.

Auch wenn man sich nicht tiefgreifend mit der Lehre befasst, wird schnell deutlich, was sicherlich jeder weiß – Finger weg von Fertigprodukten, und lieber frisches Obst und Gemüse essen – und tierische Produkte in Maßen.

Wenn du Hilfe bei der Umstellung deiner Ernährung benötigst, helfe ich dir gerne.